Versagen - Skandal - Desaster

Aber wer hat wirklich versagt?

Seit Monaten gibt es, wenn man den Medien glaubt, nichts anderes mehr in unserem Land. Täglich prügeln sie es uns mit ihren Meldungen und Schlagzeilen um die Ohren. Kaum eine "Nachricht", in der nicht mindestens eines dieser Worte vorkommt, am besten mehrfach.

Von objektiver und gemäßigter Berichterstattung kann kaum noch die Rede sein, egal was man ließt oder welche Sendung man schaut. Von den öffentlich-rechtlichen Sender über RTL bis zum Spiegel, den man doch eigentlich als seriös in Erinnerung hatte. Ok, ich bin über 50, vielleicht sind meine Erinnerungen schon ein wenig getrübt. Ja, selbst der Spiegel wittert im Titel einer Meldung einen Skandal, nur um dann festzustellen, dass es keinen gibt. Wozu also macht man das? Nur um Klicks zu generieren? Oder wollen sie Stimmung machen? Denn es ist doch wohl so, dass viele nur die Überschrift lesen, sich aber den kompletten Artikel nicht antun. Aber bei denen bleibt nur hängen, dass es angeblich mal wieder einen Skandal gibt. Traurig, das hat mit seriösem Journalismus nichts mehr zu tun. Das ist nur noch plakativ, reinstes Boulevard-Niveau.

Jeder Politiker ist ein Versager, jede seiner Entscheidungen ein Skandal?

Nein, für mich sind die Versager der letzten 6 Monate die Medien!
Anstatt sachliche Berichterstattung zu machen, eifern sie anscheinend den Schreihälsen auf der Straße nach. Das Ergebnis sehen wir tagtäglich, immer weniger Menschen vertrauen der Politik, halten sich nicht mehr an die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie. Die Infektionszahlen sprechen für sich...

Aber wie auch, wenn einem täglich eingetrichtert wird, dass wir von unfähigen Versagern regiert werden. Das fängt spätestens beim Mittagsmagazin an, das sich schon mal kräftig bemüht, uns den Tag zu vermiesen, und endet am Abend bei den inzwischen ewig gleichen Talkshows, egal ob Markus Lanz, Maybrit Illner, Anne Will oder Sandra Maischberger.
Manche dieser "Talkmaster" wollen offensichtlich in erster Linie sich selbst produzieren, denn wenn man sieht, mit welcher Arroganz sie teilweise die Diskussionen in ihrer Sendung führen, kann es einem schlecht werden. Oder ist man ein "knallharter Journalist", wenn es das oberste Ziel zu sein scheint, seinen Interview-Gast nicht ausreden zu lassen und versucht, ihn vorzuführen?
Dazu holt man dann optimalerweise noch einen Politiker der Opposition, der noch mal unterstreicht, was für Versager in der Regierung sind. Es passt ja so gut, wenn besonders die Herren von der FDP immer gerne von Intelligenz reden, ob Lindner, Kubicki oder wer gerade verfügbar ist. Hauptsache, man erklärt alles als Versagen und fordert "intelligente Lösungen". Schade nur, dass ich nie einen Vorschlag für eine "intelligente Lösung" von einem dieser Herren gehört habe. Wie ich übrigens noch nie einen vernünftigen Vorschlag von einem der Kritiker gehört habe, die lautstark fordern, dass es so nicht weitergehen kann.
Woran liegt das? Dazu möchte ich jetzt keine Vermutung äußern...

So gesehen möchte ich die Liste der Versager erweitern:

Die wirklichen Versager in der Pandemie sind die Medien und die Opposition.

Aber vielleicht werden die ja auch von den Psychiatern gesponsert. Denn die werden sicher großen Zulauf bekommen, nachdem man uns monatelang eingeredet hat, in was für einem schlechten Land wir leben, voller Chaos, Skandalen und Versagern, in dem wir unterdrückt und herumgeschubst werden, eingesperrt und sämtlicher Grundrechte beraubt.

Ich möchte aber noch klarstellen, dass es nicht die Medien gibt, genauso wenig wie die Opposition. Es soll bitte nicht verallgemeinert werden!

Meine Meinung, und Ihre?